Das Thema „Plastik sparen“ ist in aller Munde und der ein oder andere traut sich vielleicht noch nicht wirklich an das Thema ran, denn es fühlt sich im ersten Moment unter Umständen unmöglich an, begegnet uns doch Plastik überall. Aber ich kann Dich beruhigen, es ist gar nicht so schwer und jeder kann einen kleinen Teil beitragen. Denn wenn viele einen kleinen Beitrag leisten, ist das besser, als wenn ganz wenige es perfekt machen. Heute will ich Dir ein paar Tipps geben, wie du in Bad und Küche Plastik sparen kannst. Es geht hier allerdings nicht darum, die nachhaltigste Alternative zu finden. Es stellt sich sowieso die Frage, ob man die nachhaltigste Alternative immer zweifelsfrei identifizieren kann. Hier schauen wir uns lediglich an, an welchen Stellen man Plastik wie ersetzen kann.
Arten von Plastik im Haushalt
Plastik im Haushalt lässt sich grob unterscheiden in Mikroplastik, Plastikverpackungen und Gegenstände aus Plastik. Bei Mikroplastik wiederum unterscheidet man grob zwischen drei Typen: Mikroplastik, das schon als solches produziert wird, Mikroplastik, das durch Abrieb entsteht, und Mikroplastik, das durch Zersetzen von Makroplastik entsteht.
Plastik im Badezimmer
Mikroplastik, das schon als solches produziert wird, findet sich vor allem in Pflegeprodukten und Kosmetika, z.B. als feine Kügelchen in Peelings oder Duschgels, aber auch in vielen anderen Produkten.
Und damit wären wir auch schon beim ersten Punkt, an dem sich Plastik vermeiden lässt. Achte beim Einkauf darauf, dass die Produkte, die Du kaufst, kein Mikroplastik enthalten. Jetzt ist Mikroplastik in der Liste der Inhaltstoffe nicht immer auf den ersten Blick erkennbar. Dazu findest Du im Internet aber Listen mit Bezeichnungen, hinter welchen sich Mikroplastik verstecken kann. Oder Du kannst Dir eine App aufs Handy laden, die den Mikroplastikgehalt mittels Barcodescan schon direkt im Laden ermitteln kann. Viele Hersteller kennzeichnen Ihre Produkte inzwischen auch als „Ohne Mikroplastik“ oder „Frei von Mikroplastik“.
Durch Abrieb entsteht Mikroplastik im Haushalt häufig in der Waschmaschine. Synthetische Fasern gelangen so beim Waschen ins Abwasser. Überprüfe doch Deine Handtücher und Waschlappen im Bad, aus welchem Material diese sind, und achte beim Neukauf darauf, nur Badtextilien aus natürlichem Material zu kaufen.
Wenn Du noch viele Textilien aus Kunstfaser besitzt, kannst Du über die Anschaffung eines speziellen Wäschebeutels nachdenken, der verhindert, dass das Mikroplastik ins Abwasser gelangt.
Im Gegensatz zu Mikroplastik ist das Einsparen von Plastikverpackungen direkt sichtbar. Du verbrauchst weniger gelbe Säcke oder die gelbe Tonne ist plötzlich viel leerer.
Plastik in der Küche
Den größten Effekt kannst Du beim Lebensmitteleinkauf erzielen, denn da fallen erfahrungsgemäß die meisten Verpackungen an – allein schon deshalb, weil verpackte Lebensmittel oft sehr schnell aufgebraucht werden. In immer mehr Städten und Dörfern gibt es Unverpacktläden, in denen Du komplett plastikfrei einkaufen kannst. Du füllst Deine Einkäufe dafür in selbst mitgebrachte Behälter. Ein weiterer Vorteil am Einkaufen im Unverpacktladen ist, dass Du genau die Mengen kaufen kannst, die Du auch benötigst. So beugst Du gleichzeitig dem Wegwerfen von Lebensmitteln vor.
Aber auch wer keinen Unverpacktladen in der Nähe hat, kann beim Einkaufen immer mehr Plastik sparen, denn der konventionelle Handel stellt sich immer mehr um. Der Anteil an unverpacktem Obst und Gemüse beispielsweise steigt immer weiter. Dieses kannst Du lose in Deinen Einkaufskorb legen oder Du schaffst Dir ein paar wiederverwendbare Obst- und Gemüsebeutel an.
Auch in anderen Supermarktabteilungen tut sich Einiges. Es gibt z.B. immer mehr Milchprodukte im Pfandglas oder auch plastikfreie Einwegverpackungen. Auch findest Du inzwischen in konventionellen Märkten Unverpackt-Stationen, an denen Du beispielsweise Nüsse oder Getreide in Mehrwegbehälter abfüllen kannst. Vor Ausbruch der Corona-Pandemie wurde an vielen Frischetheken angeboten, selbst Behälter für Wurst und Käse mitzubringen. Dies wurde aus hygienischen Gründen vorerst eingestellt, aber auch das lohnt es sich im Blick zu behalten.
Du siehst, in der Küche kann man recht einfach und schnell Plastikverpackungen sparen, da der Durchlauf sehr hoch ist. Im Bad ist das ein wenig anders, da man da oft länger an den verpackten Produkten hat. Trotzdem rentiert es sich, wenn Du Nachschub brauchst, bewusst auf die Verpackung zu achten. Sogar Zahnpasta gibt es inzwischen im Glas. Oder Du steigst hier auf Zahnputzpulver, welches es ebenfalls im Glas gibt, oder Zahnputztabletten um. Meist muss man ein bisschen ausprobieren, womit man am besten zurechtkommt.
Plastikgegenstände
Ein dritter Bereich, den wir betrachten wollen, sind die Plastikgegenstände. Hast Du Dir mal angeschaut, was Du alles aus Plastik in Deiner Küche findest? Geschirr, Pfannenwender, Seihschüsseln, Salatbesteck, Schneidebretter, Kochlöffel, Aufbewahrungsdosen, Rührschüsseln… Diese Liste kann man wohl ewig weiterführen.
Zu fast allen Gegenständen gibt es Alternativen aus anderen Materialien wie z.B. Porzellan, Holz, Edelstahl oder Glas. Jetzt liegt es natürlich an Dir, ob Du Dich direkt von allen Gegenständen aus Plastik trennen willst oder ob Du diese noch verwenden willst, solange sie noch brauchbar sind. Solltest Du Dich direkt trennen wollen, schau doch mal, ob Du das ein oder andere vielleicht noch verkaufen oder verschenken kannst, so produzierst Du keinen unnötigen Plastikmüll und Du kannst jemand anderem eine Freude bereiten. Alternativ kannst Du z.B. auch Plastikdosen, die Du nicht mehr für Lebensmittel verwenden willst, umfunktionieren und beispielsweise zur Aufbewahrung oder für Deinen Biomüll einsetzen. Bei Neuanschaffungen kannst Du Dich dann nach plastikfreien Utensilien umschauen.
Im Bad gibt es zu den meisten Gegenständen aus Plastik ebenfalls Varianten aus anderen Materialien. Seifenspender aus Porzellan, Seifenschalen aus Porzellan, Holz oder Glas, Duschabzieher aus Edelstahl, Mülleimer aus Edelstahl, Wäschekörbe aus Stoff… Die Auswahl ist groß und Plastik lässt sich mühelos austauschen.
Ebenso kannst Du viele Gebrauchsartikel durch plastikfreie oder zumindest wiederverwendbare Varianten ersetzen. Zungenreiniger beispielsweise gibt es aus Edelstahl oder Kupfer. Statt Wattepads kannst Du waschbare wiederverwendbare Pads benutzen. Hier gibt es inzwischen eine große Auswahl an verschiedenen Materialien. Zahnbürsten werden aus Holz oder Bambus angeboten. Bei den meisten Modellen sind die Borsten noch aus Plastik, aber den Teil kannst Du einfach abbrechen und im Restmüll entsorgen. Ganz begeistert bin ich persönlich von meinem Rasierhobel. Ich hatte echt Riesenrespekt vor dem Teil aus Metall mit klassischen Rasierklingen, aber ich war von Anfang an begeistert. Probiere es doch mal aus.
Dies war nur ein kleiner Auszug an Möglichkeiten, wie Du Plastik in Bad und Küche sparen kannst. Es lohnt sich auf jeden Fall, bei Neuanschaffungen etwas zu recherchieren, denn das Angebot wächst stetig.
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