Schnell und effektiv durch den Frühjahrsputz
Der Frühling steht vor der Tür. Die ersten Sonnenstrahlen erhellen unser Gemüt, man kann den Bäumen beim Grünen zuschauen, von überall hört man Vogelgezwitscher – und dann ist da noch der Frühjahrsputz. Damit der uns die Vorfreude auf die vielleicht schönste Jahreszeit nicht gänzlich vermiest, sollte er doch wenigstens schnell und effektiv sein.
Schon vor hunderten von Jahren war es Brauch, mit dem Frühlingserwachen das eigene Heim von Ruß und Staub zu befreien. Spätestens zum Osterfest sollte es in neuem, frischen und sauberen Glanz erstrahlen. Und auch heute noch zeigt uns die tief stehende Sonne, dass die Fenster vielleicht doch nicht ganz so sauber sind und jedes Staubkörnchen auf Glastischen und Vitrinen wird uns schonungslos vor Augen geführt. Und dann sind da noch die Stellen, die wir so häufig verdrängen – auf dem Küchenschrank haben sich über die Wintermonate kleine Fettpölsterchen angesammelt und unter der Wohnzimmerkommode spielen die Wollmäuse miteinander.
Zunächst einmal gilt es, eine Bestandsaufnahme zu machen. Habe ich alles zu Hause, was ich fürs Großreinemachen benötige? Kalklöser, Fettlöser, Scheuermittel und spezielle Pflegemittel für Böden und Möbel (angenehme, frühlingshafte Düfte können übrigens beflügeln). Boden-Wischer, Fenster-Wischer, Eimer und natürlich ein paar Tücher (vielleicht in bunten, frühlingshaften Farben?) für jede Anwendung. Achtet auf Qualität, das ist beim Putzen die halbe Miete.
Es ist wie mit allem im Leben: eine gute Planung ist Grundvoraussetzung für effizientes Arbeiten und erspart uns Frusterlebnisse. Arbeite ich lieber einen Raum nach dem anderen ab oder fasse ich gleiche Tätigkeiten wie beispielsweise Fensterputzen zusammen? Das hängt sicherlich von den eigenen Vorlieben und auch der Beschaffenheit der eigenen vier Wände ab. Wichtig ist aber in jedem Fall: immer von hinten nach vorne und von oben nach unten putzen – man möchte schließlich nicht alles zweimal anfassen müssen. Bevor es losgeht, sollte aber erst mal klar Schiff gemacht werden. Sprich, Wohnung entrümpeln (die Regel ist: was ich seit dem letzten Frühjahrsputz nicht in Händen hatte, kann weg) und gründlich aufräumen.
Ein weiterer wichtiger Schritt hin zum Gute-Laune-Frühjahrsputz: gute Laune. Stellt Euch zunächst einmal möglichst konkret die schöne saubere, entrümpelte und aufgeräumte Wohnung vor. Den frischen, frühlingshaften Duft in allen Ecken. Überlegt Euch eine Belohnung – ein schönes Essen mit der Familie, ein Glas Sekt zum Anstoßen. Das weckt Vorfreude. Und plant Euch einen Tag oder ein Wochenende ein, an dem Ihr Euch wirklich nichts anderes vornehmt, damit Zeitdruck nicht zum Gute-Laune-Killer wird. Vielleicht macht Ihr sogar ein Familienevent daraus, bei dem wirklich jeder mit anpackt. Gemeinsam geht alles leichter und macht mehr Spaß. Schafft Euch ein möglichst angenehmes Umfeld. Musik kann Wunder bewirken, um die Laune zu steigern und in die richtige Stimmung zu kommen. Gerne auch laut. Gerne auch mitsingen oder im Takt putzen. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt.
Um erst mal in Schwung zu kommen, beginnen wir mit einer leichten Tätigkeit. Die Wohnung wird zunächst von losem, oberflächlichem Schmutz befreit: sie wird abgestaubt. Als nächstes kommen Vorhänge und Gardinen bei 30 °C in die Waschmaschine. Dann sind die Fenster und Fensterrahmen dran – erst innen, dann außen. Klare Sicht und eine lichtdurchflutete Wohnung erhellen das Gemüt und geben Auftrieb für die folgenden Aufgaben. Zum Beispiel die Schränke: ausräumen, feucht durchwischen, ggf. auch den Inhalt der Schränke säubern (z. B. Gläser, die längere Zeit nicht mehr in Gebrauch waren werden gespült und poliert), die Schränke vollständig trocknen lassen und wieder einräumen. Dann ist das Äußere der Schränke dran. In der Küche sind jetzt spezielle Fettlöser und gute Mikrofasertücher gefragt. Sofern möglich, sollten bei der Gelegenheit alle Schränke mal wieder vorgeschoben werden, um auch die Stellen darunter zu putzen. Heizkörper, Deckenleuchten und Türrahmen werden endlich mal wieder von allen Seiten abgewischt und auch Textilien wie Teppiche oder Couchgarnituren – allesamt versteckte Schmutz- und Geruchsfänger – sollten vorsichtig abgeklopft, in Faserrichtung abgesaugt, von Flecken befreit und feucht abgewischt werden (bitte unbedingt die Pflegehinweise der Hersteller beachten!). Ihr werdet staunen, wie schmutzunanfällig sie in der Folge werden.
Kommen wir zu den Wänden und Fußböden. Im Badezimmer – auch an Fliesen, Duschwänden, Armaturen, etc. – sollten spezielle, kalklösende Reiniger zum Einsatz kommen. Fußböden sind da etwas anspruchsvoller, denn jeder Boden hat seine ganz eigenen Anforderungen. Wasserempfindliche Böden wie Parkett, Laminat oder Kork dürfen beispielsweise nur nebelfeucht gewischt werden, um ein Aufquellen zu verhindern. Bei allen Böden gilt: genügend Wasser verwenden, um die Verschmutzungen zu entfernen, aber nur so viel wie nötig. Durch zu viel Wasser wird das Reinigungsergebnis nicht verbessert, sondern lediglich die Trocknungszeit erhöht. Das braucht schließlich kein Mensch, wir möchten ja vorankommen. Abschließend sollten vor allem Naturböden mit einem speziellen Pflegemittel behandelt werden, um sie widerstandsfähig für den Alltag zu machen.
Gleiches gilt im Übrigen für Möbel. Für ein möglichst langes und glückliches Möbelleben, sollten auch diese einer Schönheitskur unterzogen werden. Hierzu gibt es entsprechende Möbelpolituren mit hochwertigen Ölen und Wachsen oder Lederbalsame für die kostbare Ledercouch. So verschwinden Kratzer und andere unschöne Stellen und die Möbel sind geschützt vor Feuchtigkeit und Abnutzung. Ach ja…und sie stauben nicht mehr so schnell zu.
Zu guter letzt kommt die Kleidung an die Reihe. Raus mit den dicken Wintersachen und rein in den Kleiderschrank mit der luftigen Sommerkleidung. Diese sollte, nachdem sie monatelang nicht beachtet wurde, ausgiebig gelüftet, gebügelt oder sogar gewaschen werden. Gleiches gilt für die Winterklamotten, denn auch kaum sichtbare Flecken können Nährboden für Schimmelpilze sein. Anschließend am besten in praktischen Beuteln verstauen, so dass sie vor Staub und Motten geschützt sind und auch im nächsten Winter noch Freude bereiten.
Immer noch nicht motiviert? Dann habe ich noch etwas für Dich. Neben den Fettpölsterchen auf Küchenschränken wird beim Frühjahrsputz auch den eigenen Fettpölsterchen der Kampf angesagt. Wusstest Du, dass beim Putzen ähnlich viele Kalorien verbraucht werden wie beim Fahrradfahren? Tatsächlich verbrennt der menschliche Körper in jeder Stunde Hausputz durchschnittlich 300 bis 450 Kalorien. Also, ran an den (Winter-)Speck.