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Glamping

Ich zelte nicht gerne. Was für die einen nach romantischer Ursprünglichkeit klingt, bedeutet für mich als sehr sensiblen Menschen mit diversen Marotten und dem schnellen Gefühl des Unwohlseins, wenn etwas aus der Balance gerät, den Ausnahmezustand. Das beginnt mit der feuchten Kälte im Übergangspolyesterheim, nimmt seinen Lauf beim Abwehren von quälenden Stechmücken und endet spätestens bei der als Luftmatratze getarnten 3 Zentimeter dünnen Matte, die weder Unebenheiten im Boden nivelliert, noch jedweden anderen Schlafkomfort bietet.

Was ich aber sehr mag, ist in der Natur zu sein und den Sternenhimmel zu schauen. Ich liebe Lagerfeuer mit selbstgemachter Musik und den Duft der Haut nach einem langen Spaziergang an der frischen Luft. Und ich liebe den Geruch von flackerndem Feuerholz, das heiße Wangen und glühende Gedanken zaubert. Wie also die beiden Herzen, die da in meiner Brust schlagen, vereinen?

Früher hätte man mir einfach gesagt: Dann bleib zuhause oder such dir ein ordentliches Hotel, da hast du alles, was dein verwöhntes Herz begehrt.

Zum Glück scheine ich mit meinem etwas widersprüchlich klingenden Wunsch aber im 21. Jahrhundert nicht mehr alleine zu sein, denn es gibt seit einer ganzen Weile bereits den Trend, der „best of both worlds“ – also das beste aus beiden Welten verspricht. Dieser exklusive Freizeitspaß trägt den schönen Mischlingsnamen „Glamping“. Das Wort setzt sich aus zwei Begriffen zusammen. Zum einen aus dem Wort „glamorous“, also zu Deutsch glamourös und dem bekannten und bereits eingedeutschten Wort Camping.

Von Glamping sprechen wir, wenn die Annehmlichkeiten eines Hotels, oder Bed & Breakfast mit dem Erlebnischarakter von wildem Campen kombiniert werden. Und das trägt bereits weltweit sichtlich Früchte. Touristikunternehmen und Hoteliers springen auf den Zug auf und bieten von A wie Andalousien bis Z wie Zypern ganz unterschiedliche Locations des Glampings an.

Bei einem klassischen Campingzelt denken wir doch meist an ein zweckdienliches Plastikiglu, krumme Heringe, stickig-klamme Textilien und matschigen Boden. Beim Glamping gibt es das alles nicht. Meist stehen die „Zelte“ auf einem richtigen Fundament aus Holz und haben echte Betten mit Matratze und Federung. In vielen dieser Unterkünfte gibt es zusätzliche Extras wie kleine Kamine, Sitzecken und zuweilen sogar ein Panoramadach, dass das Sterneschauen ermöglicht, ohne sich die Nase erfrieren zu müssen. In ihrer Form sind sie absolut unterschiedlich. Es gibt kleine Kuppelhäuschen, mit transparenter Folie auf der einen Seite, um das Gefühl in der Natur zu sein, noch zu intensivieren, es gibt sehr ursprüngliche Baumwollzelte, die wie Tipis oder alte Wild-West Zelte daher kommen, es gibt fest installierte Häuschen, die meist aus Holz gebaut sind und vom Flachdach hin zu kugelrund sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt.

Arrangiert sind die kleinen oder mittelgroßen Häuschen oder Zelte je nach Anbieter sowohl alleine, mitten in der unberührten Natur als auch in richtigen kleinen Dörfern oder angebunden an bestehende Campingplätze, mitten in der Wüste oder angebunden an bestehende Hotellerie. Hier kann dann sogar im Team, als Großfamilie oder mit vielen Freunden das Luxusabenteuer genossen werden.

 

Und, neugierig geworden? Dann los, auf zu neuen (angenehmen) Abenteuern!