Wir alle lieben Kaffee. Rund 162 Liter trinkt jeder von uns durchschnittlich pro Jahr. Doch was passiert mit den Resten im Filter? Kaffeesatz ist kein Müll, sondern wertvolles Haus- und Pflegemittel.
Den Kaffeesatz habe ich früher einfach entsorgt, dabei ist er ein wertvoller Rohstoff für Anwendungen im Haus, im Garten und in der Kosmetik. Als bekennender Koffeinjunkie habe ich jeden Tag eine ordentliche Menge Kaffeesatz, über den ich mich mittlerweile richtig freue, denn…
Das kann der Kaffeesatz:
- Bye bye Schädlinge
Etwas Kaffeesatz in der Blumenerde hält Schädlinge fern und wehrt sogar Schnecken ab. Das Gleiche gilt bei Maulwürfen. Die nützlichen Regenwürmer hingegen lockt Kaffeesatz in den Komposthaufen, wo sie helfen, die Verrottung voranzutreiben.
Kalter Kaffeeaufguss hilft übrigens super gegen Trauermücken. Dafür einfach 100 Milliliter Kaffee mit Wasser im Verhältnis 1:1 verdünnt und in den Pflanzentopf gegeben. Die Larven der Trauermücke sterben dann ab.
Bei einem Blattlausbefall kannst Du auch verdünnten Kaffeeaufguss direkt auf die betroffenen Pflanzenteile sprühen.
- Achtung Wespe!
Beim Frühstücken auf dem Balkon oder der Terrasse gesellen sich gerne Wespen dazu. Um dies zu verhindern, stelle etwa einen Meter vom Esstisch entfernt eine Schale mit Kaffeepulver oder Kaffeesatz auf. Zünde das Pulver an. Der Geruch und der Rauch vertreibt die fliegenden Plagegeister.
- Powere Deine Pflanzen
Kaffee ist ein klasse Dünger. Arbeite zwei Handvoll getrockneten Kaffeesatz pro Pflanze in die Erde ein. Alternativ kannst Du ihn auch auf den Kompost geben. Dort verrottet er mit anderen Grünabfällen zu wertvollem Dünger und Boden. Ein idealer Humusboden für einen blühenden Garten und saftiges Gemüse.
Tipp: Achte bitte darauf, dass der Kaffeesatz keine Schimmelsporen enthält. Andernfalls können sich diese im Topf ausbreiten. Am besten trocknest Du den Kaffeesatz auf einem Teller und verwendest ihn erst dann als Dünger.
- Geruchsneutralistor
In vielen Hotels und Gaststätten sieht man Schalen mit gemahlenem Kaffee oder auch ganzen Kaffeebohnen. Das lohnt sich auch zu Hause z. B im Kühlschrank sowie in der Mülltonne. Denn Kaffee neutralisiert unangenehme Gerüche.
Er hilft auch gegen Kochgerüche an den Händen. Einfach den Kaffeesatz in die angefeuchtete Haut einmassieren. Schon sind der Geruch von Knoblauch, Zwiebeln und Fisch an den Fingern passé.
- Raus aus Deiner alten Haut
Den Kaffeesatz vom Morgen kannst Du eigentlich direkt mit ins Bad nehmen und als Peeling für die Haut verwenden. Das geht pur oder aber mit etwas Honig oder Olivenöl. Zucker verstärkt den Peelingeffekt. Mit der Mischung kannst Du zum Beispiel die angefeuchtete Gesichtshaut massieren. Oder Du gibst die Mischung in kreisenden Bewegungen auf Beine und Po und spülst sie nach kurzem Einwirken lauwarm in der Dusche ab. Das Koffein regt die Durchblutung an und lässt die Haut rosig und straff wirken. Fügst Du Öl hinzu, wird die Haut außerdem zart und geschmeidig. Dieser Mix soll übrigens auch Cellulite mindern und vorbeugen.
- Haare gut – alles gut
Auch als Haarkur ist Kaffeesatz klasse. Du brauchst dafür vier Esslöffel Kaffeesatz.
- Vermenge diese mit etwas Wasser zu einer Paste.
- Gib diese Masse auf Deine Kopfhaut und massiere alles gut ein.
- Lasse die Haarkur für zehn bis 15 Minuten einwirken.
- Spüle anschließend alles gründlich mit warmem Wasser aus.
Der Koffeeinboost sowie die Massage und das Peeling regen die Durchblutung der Kopfhaut an, entfernen Schmutz und Schüppchen und verfeinern Deine Haarstruktur.
- Für’s Grobe
Kaffeesatz ist ein alternatives und natürliches Scheuermittel fürs Putzen und Spülen. Außerdem kann er dem Grillrost wieder Glanz verleihen, wenn dieser matt geworden ist.
Für das Reinigen der mit Lappen schwer zu erreichenden Innenseiten von Vasen ist Kaffeesatz sogar besonders praktisch: Gib ihn mit etwas warmem Wasser hinein, halte die Öffnung zu und schüttele das Gefäß kräftig. Dann ausspülen. Eine gute Alternative dazu sind übrigens Reiskörner.