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Energie sparen beim Waschen und Putzen

Der Frühling steht vor der Tür und die guten Vorsätze zum neuen Jahr sind längst schon wieder begraben oder noch nicht umgesetzt. So geht es mir zumindest. Einer dieser guten Vorsätze könnte das Einsparen von Energie sein – sei es aus Kostengründen oder weil man sein Leben schlicht nachhaltiger gestalten möchte. All denjenigen, die noch etwas Motivation übrig haben (und allen, die trotzdem weiter lesen), möchte ich ein paar Tipps und Tricks an die Hand geben, auf relativ einfache Weise die Haushaltsreinigung energieeffizienter zu gestalten.

Schaut man sich die größten Energiefresser im Haushalt an, so landen gleich drei Geräte, die für die Reinigung verantwortlich sind, unter den Top Ten. Beginnen wir mit dem Waschen (bzw. bei einem jährlichen Gesamtverbrauch in Deutschland von fast 4 Milliarden Kilowattstunden).

Natürlich könnte ich jetzt damit beginnen, Euch ein neues, effizientes Set aus Waschmaschine und Wäschetrockner zu empfehlen. Und tatsächlich wäre das eine der effektivsten Methoden, Energie einzusparen (sofern Ihr nicht bereits ein neues Gerät habt). Vielleicht wäre es mittelfristig sogar günstiger, als mit den alten Geräten weiter zu arbeiten. Da ich eingangs aber von einfachen Methoden gesprochen habe, lassen wir das.

Die wichtigste Regel ist: lieber länger Waschen, dafür mit niedriger Temperatur

Das Drehen der Wasch­trommel, das Schleudern der Wäsche, das Abpum­pen des Wassers… all das verbraucht nicht sehr viel Energie. Das Aufheizen des Wassers hingegen ist der wahre Stromschlucker. Unterm Strich lassen sich so bis zu 50 % Energie sparen. Nur von Zeit zu Zeit sollte mit 90°C gewaschen werden, um die Maschine zu reinigen.

Achte außerdem darauf, Deine Waschmaschine richtig zu beladen. Sowohl Über- als auch Unterladung kosten unnötig Wasser und Strom. Die optimale Beladung richtet sich nach der für das jeweilige Programm zulässigen Höchstmenge. Als Faustregel kannst Du dir merken, dass noch eine Handbreite (gespreizte Finger) in die Trommel passen sollte. Bei Fein- oder Wollwäsche sollte die Trommel sogar nur bis zur Hälfte beladen werden.

Wusstest Du außerdem, dass Du möglichst mit hoher Drehzahl schleudern solltest? Eine geringe Restfeuchte bedeutet nämlich einen geringen Energiebedarf beim Trocknen. Die maximal mögliche Schleuderdrehzahl hängt jedoch von der Textilart ab und sollte ebenfalls beachtet werden – seine Kleider zu ruinieren wäre ja wieder wenig nachhaltig.

Der nächste Punkt klingt relativ banal und das ist er auch: die Wäsche an der frischen Luft trocknen und den Wäschetrockner gleich komplett einsparen. Selbst im Winter bei Minusgraden trocknet nasse Kleidung nicht viel langsamer als im Sommer. Das Geheimnis nennt sich Sublimation (kurz gesagt: das Wasser gefriert und verdunstet, ohne sich zwischendurch zu verflüssigen).

Last but not least, ein Tipp, der sowohl für die Wasch-, als auch die Spülmaschine gilt

Entkalke Deine Geräte regelmäßig (als Regel gilt, etwa alle drei Monate). Ein verkalktes Gerät erhöht den Stromverbrauch erheblich, da das Wasser durch die Ablagerungen hindurch erhitzt werden muss. Als nachhaltiges und überaus effektives Entkalkungsmittel empfehle ich reine Zitronensäure – für die Spülmaschine sollte es schon in Lebensmittelqualität sein.

Damit wären wir beim nächsten Energiefresser: der Spülmaschine. Eines meiner Lieblings-Haushaltsgeräte. Jeder, der wie ich eine Zeit lang von Hand spülen musste, wird das nachvollziehen können. Und jetzt kommt das schönste: Spülen mit der Maschine macht nicht nur mehr Spaß, es ist auch energiesparender als der Abwasch von Hand. Spülen mit der Maschine braucht im Durchschnitt 50 % weniger Wasser und 28 % weniger Energie als Handspülen, lautet das Ergebnis einer Studie der Universität Bonn. Zumindest mit modernen, energieeffizienten Geräten.

Damit das so ist, müssen aber auch hier ein paar Kleinigkeiten beachtet werden. Wie auch bei der Waschmaschine, sollte die Spülmaschine möglichst vollständig beladen werden (bitte nicht so stark, dass das Wasser nicht mehr überall hinkommt). Auch bei der Spülmaschine sollten Eco-Programme erste Wahl sein. Auch hier dauert der Spülgang mitunter erheblich länger, spart aber enorm an Wasser und Strom. Damit Du Dich nicht über Spülmaschinenmittel-Reste auf Geschirr und Gläsern ärgerst, empfehle ich ein hochwertiges Pulver (in Kombination mit einem Klarspüler und einem speziellen Regeneriersalz). Das ist, im Vergleich zu Multitabs, sehr viel effektiver und zudem variabel dosierbar – also wiederum nachhaltiger.

Ein weit verbreiteter Irrglaube

Stark verschmutztes Geschirr muss vorgespült werden. Natürlich, wenn Ihr gerade ein Hähnchen verdrückt habt, solltet Ihr die Knochen entsorgen, bevor der Teller in der Spülmaschine landet (dann aber im Bio-Müll statt im Abfluss). Ansonsten sind moderne Spülmaschinen in Verbindung mit guten Spülmaschinenpulvern locker in der Lage, auch stark verschmutzte Teller sauber zu bekommen.

Nicht in den Top Ten der größten Stromfresser in deutschen Haushalten vertreten, aber dennoch mit Einsparpotential: der Staubsauger. Es gibt tolle Fasern, die speziell zur Staubaufnahme entwickelt wurden und mit herkömmlichen Bodenwischern verwendet werden. Die sind nicht nur energiesparend, sondern auch besser geeignet für Allergiker, schonender für Dein wertvolles Mobiliar und obendrein zeitsparend. Und wenn du etwas auf Qualität achtest, mit Sicherheit nicht weniger effektiv.

Energiesparen bei der Haushaltsreinigung ist im Grunde ganz einfach und ohne zusätzlichen Aufwand möglich. Im Gegenteil! Richtig gemacht, sparst Du nicht nur Geld, sondern auch Deine nicht minder kostbare Zeit.