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Die perfekte Mauer – Ein Gleichnis

Wie Perfektionismus unser eigenes Potential hemmt

Ein Mönch hatte die Aufgabe in seinem Kloster eine Mauer zu bauen.

Da er noch nie zuvor gemauert hatte, war diese Aufgabe nicht einfach.
Aber er gab sich die größte Mühe, alle 1000 Steine, die dafür nötig waren, gerade und
gleichmäßig aufeinanderzusetzen und einzupassen.

Als die Mauer schließlich fertig war, trat er voller Stolz einen Schritt zurück, um sein Werk zu begutachten.
Da sah er, dass zwei Steine schief in der Mauer saßen. Ein grauenhafter Anblick.

Wochenlang ging er immer mal wieder an dieser Mauer vorbei und sein Blick blieb ausschließlich
auf diesen zwei missratenen Steinen und der Mönch ärgerte sich über sich selbst.

Viele Monate später, als Besucher des Klosters im Garten umherwanderten, fiel der
Blick eines Gastes auf das Mauerwerk. “Das ist aber eine schöne Mauer! “, bemerkte er.

“Mein Herr”, erwiderte der Mönch überrascht, “Haben Sie einen Sehfehler?
Fallen Ihnen denn nicht die beiden schiefen Mauersteine auf?”

“Ja“, sagte der Gast, ”Ich sehe die beiden mangelhaften Backsteine,
aber ich sehe auch 998 gut eingesetzte Steine.”

Der Mönch war überrascht. Und erstmals sah er sein Werk aus einem anderen Blickwinkel.
Von diesem Tag an sieht der Mönch, auf seinem täglichen Rundgang durch das
Kloster, eine wunderschöne Mauer trotz der fehlerhaft gesetzten Steine.

 (Buddhistische Geschichte)

Mein Fazit

Ich liebe diese Geschichte, sie spiegelt wider mit welchen Herausforderungen wir uns in
unserem Leben konfrontieren. Der Mensch ist nicht dazu gemacht perfekt zu sein.
Ganz im Gegenteil. Wir sind eher ein fehleranfälliges System.
Aber genau das ist es, was uns so besonders macht. Wie wir mit Fehlern umgehen und das Gutgemachte honorieren.

Ich hoffe euch gefällt diese kleine Geschichte ebenso wie mir und stößt ein paar wunderbare Gedanken an.