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Die 5 “R” – Rot

Liebe Leserin, lieber Leser,

heute kommen wir schon zum fünften und letzten „R“ der Müllvermeidung, nämlich „rot“, was übersetzt „kompostieren“ heißt. Befolgst Du die vorherigen vier „R“, dürfte nicht mehr allzu viel Müll übrig bleiben und ein Großteil davon sollte kompostierbar sein.

Jetzt hat nicht jeder die Möglichkeit, sich einen eigenen Komposter in den Garten zu stellen und auch nicht überall gibt es Biotonnen, die bereits im letzten Artikel Thema waren. Trotzdem soll das kein Grund sein, Küchen- und Grünabfälle im Restmüll zu entsorgen. Zwei Möglichkeiten, in der Wohnung zu kompostieren, möchte ich Dir heute vorstellen: den Bokashi-Eimer und die Wurmkiste.

 

Bokashi-Eimer

Beim Bokashi-Eimer handelt es sich in der Regel um einen Kunststoffeimer mit Siebeinsatz und Abtropfhahn. Diesen kannst Du entweder käuflich erwerben oder auch selbst bauen. Küchenabfälle werden hier nicht klassisch kompostiert, sondern fermentiert durch die Zugabe von effektiven Mikroorganismen. Durch diese Fermentation entsteht wertvoller Dünger. Um diesen zu erhalten, werden die Küchenabfälle zunächst gründlich zerkleinert und in dem Eimer – mit effektiven Mikroorganismen besprüht bzw. mit fertigem Bokashi-Ferment, welches mit diesen Mikroorganismen angereichert ist, bestreut – gesammelt. Es entstehen Bokashi-Flüssigkeit und fester Kompost. Die Flüssigkeit kannst Du verdünnt als Dünger benutzen oder unverdünnt auch als Rohrreiniger. Der feste Kompost muss zunächst noch vererden, um weiterverwendet zu werden. Dafür kannst Du ihn z.B. unter ausgelaugte Erde mischen, um neue nährstoffreiche Pflanzerde zu erhalten.

 

Wurmkiste

Alternativ kannst Du Küchenabfälle in der Wohnung auch mithilfe einer Wurmkiste kompostieren. Bei einer Wurmkiste handelt es sich in der Regel um eine Kiste aus unbehandeltem Holz, in der Kompostwürmer Deine Küchen- und Grünabfälle in Humus umwandeln.  Wurmkisten bestehen aus mehreren Kammern, von denen immer eine mit Abfällen befüllt wird. In dieser Kammer sind dann die Würmer aktiv und wandeln die Abfälle in sogenannten Wurmhumus um. Bevor dieser geerntet wird, sollte er wurmfrei sein. Deswegen wird zunächst eine weitere Kammer langsam befüllt, in die die Würmer dann abwandern, weil es dort frisches Futter gibt. Die ursprüngliche Kammer ist nach einiger Zeit wurmfrei und kann geleert werden. In einer Wurmkiste können nicht alle Küchenabfälle verwertet werden. Käse oder Fleisch z.B. schimmeln schnell und können von den Würmern nicht gut abgebaut werden. Hier ist der Bokashi-Eimer die bessere Wahl.

Jetzt denkst Du vielleicht: „Aber das stinkt doch bestimmt, wenn ich Küchenabfälle in der Wohnung verwerte.“ Da kann ich Dich beruhigen. Wenn Du alles richtig machst, riecht der Bokashi etwas säuerlich, der Wurmhumus nach Walderde.

Ich hoffe, ich konnte Dir einen kleinen Überblick geben, wie Du bequem in der Wohnung Küchenabfälle in Kompost umwandeln kannst.  Wenn Du jetzt neugierig geworden bist, dann empfehle ich Dir, Dich noch näher mit den beiden Methoden zu beschäftigen, um die richtige für Dich zu finden.

 

Damit sind wir auch schon am Ende unserer fünfteiligen Reihe zum Thema „Müllvermeidung“. Ich hoffe, es war die eine oder andere interessante Anregung für Dich dabei. Ich wünsche Dir viel Spaß beim Umsetzen, Experimentieren und weiteren Recherchieren. Jeder hat vielleicht einen anderen Weg, ein wenig nachhaltiger zu leben, und jeder noch so kleine Schritt zählt.