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Darmgesundheit

Unser Darm – vom unschönen Begleiter zum besten Freund unseres Körpers 

Spätestens seit dem Bestseller „Darm mit Charme“ von Giulia Enders, der in über 40 Ländern veröffentlicht wurde, wird unserem Darm große Aufmerksamkeit geschenkt. Ein Organ, über das man bis dato am liebsten gar nicht oder nur gezwungenermaßen hinter vorgehaltener Hand gesprochen hat, hat es plötzlich zu einer ungewohnten Popularität, aber glücklicherweise auch zu einem veränderten und positiveren Image geschafft. Durch das Buch ist es gelungen, dass sich junge, charmante Menschen mit einer Faszination, aber gleichzeitig auch mit einer Normalität über dieses Thema unterhalten, als würden sie sich über die neuste Staffel ihrer Lieblings-Netflix-Serie austauschen.

Aber nicht nur die Gesellschaft, auch die Wissenschaft befasst sich zunehmend mit der Bedeutung des Darms für unsere Gesundheit. Neueste Forschungen zeigen auf, dass unser Immunsystem, unsere Stimmung, Hautkrankheiten, Übergewicht und Depressionen in Zusammenhang mit einer ungesunden Darmflora stehen.

Für uns bedeutet das, wenn wir gesund, schön und glücklich sein wollen, uns also in unserem Körper ganz und gar wohl fühlen wollen, ist der erste Schritt unseren Darm zu pflegen und diesem – lange Zeit vernachlässigten – Organ viel mehr Aufmerksamkeit zu schenken. 

 

Wann ist unser Darm gesund? 

Man muss sich unseren Darm vorstellen als eine Art Wohngemeinschaft. Eine WG für Milliarden von Mikroorganismen, eine Ansammlung von Bakterien unterschiedlichster Art, die für unseren Körper „gut“ oder auch „schlecht“ sein können. Die guten Bakterien sind für einen gesunden Körper enorm wichtig, auf der anderen Seite können die „schlechten“ Bakterien äußerst gesundheitsschädlich sein. Unser Darm ist gesund, wenn die guten Darmbakterien überwiegen – dann spricht man von einer ausgeglichenen Darmflora.

Eine gesunde Darmflora steuert alle lebensnotwendigen Prozesse in unserem Körper. Sie sorgt beispielsweise für die Verdauung und Verstoffwechselung von Nahrung. Es wird also entschieden, welche Nährstoffe von unserem Körper aufgenommen und welche besser wieder ausgeschieden werden. 

In unserem Darm werden Vitamine und Hormone produziert. Beispielsweise das Glückshormon Serotonin, weshalb unsere Darmgesundheit auch in einen unmittelbaren Zusammenhang mit unserer Gemütslage stehen kann. 

Darüber hinaus wirkt sich ein intakter Darm auch auf die Hautgesundheit, das allgemeine Energielevel, unsere Leistungsfähigkeit und unsere gesamte Immunabwehr aus. Denn ganze 80 % unserer Immunzellen sind im Darm lokalisiert. Nicht zu Unrecht wird der Darm als das „Zentrum unserer Gesundheit“ und als „Schlüssel zu unserem allgemeinen Wohlbefinden“ bezeichnet.

 

Warum gerät unser Darm aus der Balance? 

Wir kennen das doch alle – unser Leben gleicht manchmal einem Marathon. Wir hetzen von A nach B, um alles zu erledigen, was auf unserer To-Do-Liste steht, unterwegs wird schnell was von der Imbissbude nebenan gegessen, damit wir etwas im Magen haben. Wir machen uns gleichzeitig über Dreimillionenvierhundzwanzigtausend Dinge Gedanken und nachts liegen wir wach und fragen uns, warum wir eigentlich dies und das und jenes nicht auch noch zwischendurch geschafft haben. Bei Krankheit nehmen wir starke Medikamente zu uns, die uns möglichst schnell wieder aufpeppeln, um dann wieder leistungsfähig zu sein. All dies sind die Facetten unseres modernen Lebens und diese können den guten Mikroorganismen in unserem Darm enorm zu Leibe rücken. 

Welche Anzeichen ein ungesunder Darm mit sich bringt, muss ich vermutlich nicht erklären. Jeder von uns kennt die unschönen Nebenwirkungen, wenn unser Darm aus der Balance gerät. Viel wichtiger ist doch, was man für seinen Darm tun kann, damit er gesund ist und in Takt bleibt. 

 

Ein gesunder Darm – so geht’s!

  1. Stress reduzieren – unser Darm und unser Gehirn sind eng miteinander verknüpft und stehen ständig im regen Austausch. Ist unser Darm aus dem Takt geraten, wird das direkt über das Bauchhirn an unser Gehirn übermittelt und von dort aus löst es ein generelles Unwohlsein in unserem Körper aus. 
  1. Ausreichend Bewegung – durch Bewegung – egal ob Sport, Spaziergänge oder jegliche andere Form der Bewegung – wird der Stoffwechsel in Gang gebracht und die Darmtätigkeit angeregt. 
  1. Ausreichend Schlaf – unzureichender Schlaf kann enorme Auswirkungen auf die Darmgesundheit haben, was wiederum zu mehr Schlafproblem führen kann. 
  1. Viel trinken – viel Wasser zu trinken ist wichtig, da dies bei der Regulation der Darmbakterien behilflich sein kann. Außerdem verhindert es, dass der Darm träge wird. Anderthalb bis zwei Liter täglich sind ideal. Bei Sportlern und im Sommer sollte es sogar noch mehr sein – 2,5 bis 3 Liter täglich.
  1. Zu guter Letzt, das A und O eines gesunden Darms: die richtige Ernährung 

Am besten sollte man so gut es geht auf industriell verarbeitete Lebensmittel verzichten, den Zuckerkonsum verringern und auf eine ausgewogene Ernährung aus Ballaststoffen, Proteinen und gesunden Fetten achten. Außerdem sollte man sich genug Zeit fürs Essen nehmen, also ausreichend kauen und nicht schlingen, damit nicht zu viel Luft in den Darm gerät.

 

Besonders die folgenden Lebensmittel tun dem Darm gut und tragen zu seiner Gesundheit bei: 

  • Kräutertee – Fenchel, Kümmel, Anis und Pfefferminz fördern die Verdauung
  • Joghurt – die enthaltenen natürlichen Milchsäurebakterien sorgen für eine gesunde Darmflora
  • Saaten – wie Flohsamen, Leinsamen oder Kleie regen die Verdauungstätigkeit an 
  • Apfelessig – hat neben seiner verdauungsanregenden auch eine antibakterielle Wirkung
  • Natürliche Nahrungsergänzungsmittel, wie beispielsweise Aloe Vera-Saft können deinem Darm dabei helfen sich von „Altlasten“ zu befreien und eine gesunde Darmflora mit vielen guten Bakterien aufzubauen