Etwas „mit allen Sinnen erleben“ – wie oft nehmen wir uns diesen Ausspruch wirklich zu Herzen?
Oft wird unser Sehsinn als der für uns Menschen am wichtigste Sinn betitelt. Gesehenes lässt sich für uns oft leichter erfassen und beschreiben als andere Wahrnehmungen. Auf dieser Beobachtung basiert auch die Vermutung einiger Wissenschaftler, dass die für uns besonders wichtigen Sinne enger mit unserer Sprache und unserem Bewusstsein verknüpft sind. Aber auch die anderen Sinne (Hören, Tasten, Schmecken, Riechen) spielen eine große Rolle in unserem Leben, schließlich beeinflussen sie wie wir unsere Umwelt als Gesamtes wahrnehmen.
Heute möchte ich euch den Sinn des Riechens näher bringen. Düfte beeinflussen uns in vielen Bereichen unseres alltäglichen Lebens und oft bekommen wir das nicht einmal so bewusst mit. Wer hat nicht schon mal beim Vorbeischlendern an einer Bäckerei angehalten, um den Geruch der frischen Backwaren aufzunehmen und sich dabei vielleicht auch spontan für den Kauf eines frischen Brotes entschieden oder bei dem Gang über den Wochenmarkt unwillkürlich den Duft von frischem Obst genossen. Doch es muss nicht zwingend der Geruch von Speisen oder Getränken sein, der uns anspricht. Oft wecken bestimmte Gerüche auch Erinnerungen und Emotionen in uns, von denen wir teilweise selbst überrascht sind. Der Geruch von frischen Tannenzweigen am heiligen Morgen. Der Duft von frischem Zimt, der uns an das gemeinsame Backen an Weihnachten mit der Familie erinnert. Oder auch der Geruch von frischen Blüten, der uns zurück zum letzten gemütlichen Spaziergang in der Sonne bringt. Gerüche können uns beeinflussen und in uns ein Gefühl von Wohlbefinden und Geborgenheit wecken, auch wenn wir in dem Moment vielleicht selbst gar nicht direkt einordnen können woher dies in einer bestimmten Situation kommt.
Diese Eigenschaft von Gerüchen können wir aber auch ganz bewusst nutzen, um uns auf natürliche Art und Weise selbst etwas Gutes zu tun!
Im Folgenden habe ich einige wohltuende Düfte zusammengetragen, welche unterschiedliche Wirkungen auf unser Gemüt haben:
Anis: beruhigend, entspannend, ausgleichend, stabilisierend, gegen innere Unruhe und Verspannung
Bergamotte: aufmunternd, erfrischend, entkrampfend, hilft gegen Angstzustände, Stress, Erschöpfung und Krämpfe
Eukalyptus: belebend, konzentrationsfördernd, anregend, erfrischend, befreiend, hilft gegen Erkältung und Heiserkeit (desinfizierend, schleimlösend, entzündungshemmend)
Fichtennadel: entspannend, beruhigend, erfrischend, belebend, hilft gegen Schwächezustände, Stress, Lustlosigkeit und Nervosität
Grapefruit: beruhigend, aufmunternd, erfrischend
Jasmin: entspannend, aufmunternd, hilft gegen Stress, Verkrampfungen und innere Unruhe
Kamille: beruhigend, ausgleichend, entzündungshemmend, hilft gegen innere Unruhe, Stress und Schlafstörungen
Lavendel: beruhigend, entspannend, ausgleichend, belebend, hilft gegen innere Unruhe, Stress und Schlafstörungen
Melisse: beruhigend, entspannend, harmonisierend, hilft gegen innere Unruhe, Stress, Verspannungen und Schlafstörungen
Myrrhe: anregend, beruhigend, stabilisierend
Orange: beruhigend für das Herz-Kreislauf-System, aufmunternd, hilft gegen Lustlosigkeit, Stress und Erschöpfung
Palmarosa: entspannend, ausgleichend
Petitgrain: entspannend, erfrischend, hilft gegen Stress
Pfefferminze: stimulierend, erfrischend, gedächtnisstärkend, konzentrationsfördernd, hilft gegen Erschöpfung, Erkältung und Kopfschmerzen
Rose: harmonisierend, entspannend, aufmunternd, beruhigend, aphrodisierend, hilft gegen Lustlosigkeit, Verspannungen und Gefühlsschwankungen
Rosmarin: stimulierend, konzentrationsfördernd, durchblutungsfördernd, erfrischend, hilft gegen Erschöpfung, Kopfschmerzen und Stress
Salbei: vorbeugend gegen Erkältung und Heiserkeit (desinfizierend, schleimlösend, entzündungshemmend), reinigend,
Sandelholz: beruhigend, ausgleichend, hilft gegen Verkrampfungen
Vanille: geborgen, gelassen, aufmunternd, entspannend, aphrodisierend, wärmend
Ylang Ylang: aphrodisierend, entspannend, ausgleichend, hilft gegen innere Unruhe und Schlafstörungen
Zedernholz: nervenstärkend, entspannend, kräftigend
Zimt: nervenstärkend, ausgleichend, anregend, hilft gegen Anspannung, Schlafstörungen und Stress
Zitrone: aufmunternd, belebend, aufbauend, erfrischend, konzentrationsfördernd, hilft gegen Antriebsschwäche und Niedergeschlagenheit
Generell kannst du alle Düfte nach deinen Wünschen und deinen individuellen Bedürfnissen miteinander kombinieren, um deinem Geist und deiner Seele zu jeder Stimmung den passenden wohltuenden Duft zu bieten.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten diese angenehmen Düfte in dein Leben zu integrieren, egal ob zuhause, in deinem Büro oder in deinem Auto. Zum einen kannst du dir fertige Duftkerzen, Räucherstäbchen, Raumdüfte kaufen oder auf ätherische Öle setzen, die sich wahlweise durch Kerzen, elektrische Diffuser oder Holzstäbchen in einem Raum entfalten können. Generell sollte man auf möglichst natürliche und naturreine Duftstoffe Wert legen und dabei eher sparsam bei der Dosierung sein. Ein zu extremer Duft kann manchmal zu Kopfschmerzen und Übelkeit führen, weshalb eine angemessene Dosierung essentiell für die wohltuende Wirkung der Düfte ist. Gerade in der Umgebung von Schwangeren, gesundheitlich geschwächte Menschen und Kleinkindern sollte sehr sparsam mit Raumdüften umgegangen werden, da diese die Atemwege beeinträchtigen können. Um den Duft von bestimmten Pflanzen in Räumen zu entfalten, können die Blüten auch einfach getrocknet werden und in Duftsäckchen in einem Raum aufgehängt werden.
Ich hoffe, auch für deine feine Nase ist etwas dabei und du kannst die wohltuende Wirkung von natürlichen Düften ganz neu für dich entdecken. Viel Spaß beim Ausprobieren und der Kreation deiner ganz persönlichen Lieblings-Duftmischung!
